Sonntag, 23. Dezember 2012


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Heiliger Abend, Weihnachten

In den fünfziger Jahren war das Christkind in der Schweiz bei den Protestanten als Gabenbringerin weit verbreitet.

“Christkinds Wanderschaft” :
Ein Kupferstich von Hans Weisshaar um 1895. 

Christkinds Wanderschaft . Kupferstich Hans Weisshaar um 1895
Bild eingescannt aus der az, Foto HO. Clemens-Sels-Museum, Neuss.

Eine kleine Weihnachtsgeschichte
von einem
alten, weisen Mann.

Er verliess niemals das Haus, ohne zuvor eine Handvoll Bohnen einzustecken. Er tat dies nicht etwa, um die Bohnen zu kauen. Nein, er nahm sie mit, um so die schönen Momente des Tages bewusster wahr zu nehmen und um sie besser zählen zu können.

Jede positive Kleinigkeit, die er tagsüber erlebte – z. B. einen fröhlichen Schwatz auf der Strasse, das Lachen seiner Frau, ein köstliches Mahl, eine Mohnblume am Wegrand, einen schattigen Platz in der Mittagshitze – für alles, was ihn erfreute, liess er eine Bohne von der rechten in die linke Jackentasche wandern. Manchmal waren es gleich zwei oder drei.

Abends sass er dann zu Hause und zählte die Bohnen aus der linken Tasche. Er zelebrierte diese Minuten. So führte er sich vor Augen, wieviel Schönes ihm an diesem Tage widerfahren war. Er dankte Gott und freute sich. Und sogar an einem Abend, an dem er bloss eine Bohne zählte, war der Tag für ihn gelungen – es hatte sich zu leben gelohnt.
Autor unbekannt, ich vermute aus Südamerika. 

Morgen ist heiliger Abend. Wir treffen letzte Vorbereitungen und schmücken den Baum. Unsere ganze Familie findet sich bei uns zum Weihnachtsfest ein.

Ich freue mich auf das festliche Diner und an die anschliessende Feier.

 Karin Manz, die sinnliche Zeit
Foto K. Manz, Bremgarten

Mit unseren Enkeln wird im Hause Betrieb einkehren. Sie sind von Kindern zu Jugendlichen heran gewachsen und stellen in der Schule/Ausbildung und im Sport ihre Frau beziehungsweise ihren Mann.

Auch sind Sie dabei, sich in der Erwachsenenwelt zurecht zu finden. Ich bin stolz auf unsere Mädels und Jungs.

Krippe aus dem Muotathal, Innerschweiz, SZ.

Muotathal Markt Holzschnitzerwerke (10)
Foto J. Mathis, Rottenschwil

Ich wünsche euch ein frohes und schönes Weihnachtsfest. 

Ernst

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26 Antworten zu Sonntag, 23. Dezember 2012

  1. Susanne Haun schreibt:

    Ich wünsche dir und deiner Familie ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch. Wir feiern auch alle bei meinen Eltern, die genau wie ihr die Kinder und Enkel um sich scharren. Ich freue mich darauf, wir werden wie jedes Jahr schrecklich falsch vor dem Weihnachtsbaum singen.
    Liebe Grüße Susanne

    • ernstblumenstein schreibt:

      Ich danke Dir, Susanne, für deine Zeilen. Ja, solche „Familienaufläufe“ haben bei uns Tradition, und das nicht nur an Weihnachten. Ich finde diese Zusammenkünfte immer wieder schön. Tja, das Singen war früher eine Domäne von mir, heute bringe ich die reinen Töne auch nicht mehr gut aus meiner Kehle. Und die Mädels und Jungs singen zu wenig und können es deshalb nicht gut. Was nicht ist, kann…
      Auch dir Gesundheit und Wohlergehen im Neuen Jahr. Grüsse Ernst

  2. Mathilda schreibt:

    Ich danke für alles und wünsche dir und deinen Lieben ein wunderschönes Weihnachtsfest.

    Herzliche Grüße von Mathilda ♥

  3. Clanmother schreibt:

    Merry, Merry Christmas!!! All the very best of the season to you and yours!!

  4. Quer schreibt:

    Auch dir wünsche ich frohe, festliche, freudige und friedliche Weihnachtstage, Ernst, und lasse ganz liebe Grüsse da.
    Brigitte

  5. syntaxia schreibt:

    Das ist eine ganz schöne Geschichte, lieber Ernst!
    Mögen deine Festtage so verlaufen, dass eine Menge Bohnen die Seite wechseln würden! 🙂
    Hab eine ganz schöne Zeit!
    ..wünscht dir und deinen Lieben
    Monika

  6. ute42 schreibt:

    Eine wunderschöne Geschichte, lieber Ernst. Auch dir und deiner Familie ein schönes und friedvolles Weihnachtsfest.

  7. Silberdistel schreibt:

    Eine schöne Geschichte, die Du uns erzählt hast, lieber Ernst. Daran sollte man sich manchmal ein Beispiel nehmen. Wir leben oft viel zu hektisch und achten zu wenig auf das, was wir tun. Öfter einmal ein wenig innehalten, das wäre sicher ideal.
    Für Dich und Deine Familie einen schönen 4. Advent und ein schönes Weihnachtsfest wünscht die Silberdistel

    • ernstblumenstein schreibt:

      Ich danke Dir, liebe Silberdistel, für deine Zeilen. Ja, wir sollten mehr innehalten, wobei ich finde, dass es gar nicht so einfach ist !
      Auch Dir und deiner Familie wünsche ich ein schönes Weihnachtsfest. Grüsse aus dem Süden. Ernst.
      Pralinen sollen gar nicht so gesund sein, habe ich gehört…

      • Silberdistel schreibt:

        Da hast Du recht. Das Innehalten ist oft nicht einfach. Manchmal muss man sich dazu ganz schön zwingen.

        Wenn Pralinen glücklich machen, dann müssen sie doch einfach gesund sein. Es kommt immer auf die Dosierung an 😉
        Danke für die lieben Wünsche, liebe Grüße – unser Schneefall hat sich in Regen verwandel 😦

      • ernstblumenstein schreibt:

        Tja, Du hast ja schon recht, gesunde Pralinen machen glückliche Damen, die das Glück dosiert und massvoll leben – oder wie war das nochmal …

  8. Margrit schreibt:

    Lieber Ernst
    Das ist aber eine schöne Geschichte , ich nehme nun auch ab sofort in Bohnen die Tasche 🙂

    Ich wünsche dir und deiner Familie ein frohes und besinnliches Weihnachstfest und einen guten
    Start ins 2013 !
    Herzlich grüsst dich
    Margrit

    • ernstblumenstein schreibt:

      Vielen herzlichen Dank, liebe Margrit, für deine Parabel Reichtum, Erfolg Liebe und deine Weihnachtsbotschaft. Auch ich wünsche Dir und den Deinen frohe Weihnachten.
      Mögen euch im Neuen Jahr Gesundheit, Freude und Gottes Segen begleiten. Ernst

  9. Anna-Lena schreibt:

    Dir und deinen Lieben ein gesegnetes Fest, lieber Ernst.
    Von Herzen
    Anna-Lena

  10. minibares schreibt:

    Diese Geschichte mit den Bohnen habe ich auch schon einmal bei mir gebracht.

    18. Dezember

    Da ist euer Haus voll, voller Leben und Freude, wie schön.
    Gesegnete, frohe Weihnachten euch allen
    wünscht die Bärbel

  11. buchstabenwiese schreibt:

    Lieber Ernst,
    auch bei mir kam als Kind noch das Christkind. Meine Mutter hatte einen guten Draht zu ihm. 🙂 Ich habe immer versucht das Christkind noch zu erhaschen oder durchs Schlüsselloch etwas zu sehen, aber es war so scheu, dass es immer weg war, wenn ich kam. 😉
    Ich erinnere mich gerne daran zurück.

    Die kleine Weihnachtsgeschichte gefällt mir sehr gut. Wie oft sieht man nur das, was nicht gut war und übersieht die vielen kleinen schönen Dinge, die man gesehen oder erlebt hat. Wir sollten alle ein paar Bohnen in der Tasche tragen, ich glaube wir wären am Ende des TAges überrascht, wie viele von rechts nach links in die Tasche gewandert sind. Man sollte sich viel öfter bewusst machen, wie viel Schönes und Gutes es doch gibt und ein wenig dankbar dafür sein.

    Ich hoffe, ihr hattet einen wunderbaren Heiligabend und wünsche dir und deiner Familie noch wunderbare WEihnachtstage. ♥

    Herzliche Grüße,
    Martina

    • ernstblumenstein schreibt:

      Ich wuchs in den 40er und 50er Jahren in einer 7-köpfigen Familie auf. Wir bewohnten in unserem Hause das Parterre und zusätzlich 2 Mansarden-zimmer. Am 24.12. war in unserer kleinen Wohnung Stube und Eltern-zimmer ab Mittag bis zur Feier abends geschlossen und wir spähten dann jeweils auch durch das Schlüsselloch, um etwas zu sehen. Wenn das Glöcklein läutete, war das Christkind schon da und bereits aus dem Fenster zu den nächsten Kindern geflogen. Die Eltern liessen uns in die Stube und schlossen demonstrativ das offene Fenster. Wir waren mit ganz wenigen Gebrauchsgeschenken zufrieden. Trotzdem verbrachten wir eine schöne Zeit. Ernst

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