© Foto J. Mathis, Rottenschwil.
Die Kopfweide ist ein traditionelles, prägendes Landschaftselement. Ihre wirtschaftliche Bedeutung war früher sehr groß, lieferte sie doch die Ruten zum Flechten von Korbwaren aller Art. Aus stärkeren Ruten wurde in vielen Regionen Weidengeflechte hergestellt, die für den Bau von Fachwerkhäusern gebraucht wurden.
Der moderner Kunststoff verdrängte viele Produkte, die Nachfrage ging zurück, Weiden wurden kaum mehr gepflegt und verschwanden. Auch trug die Entwicklung in der modernen Landwirtschaft dazu bei, dass die Vielfalt in der Landschaft verloren ging.
© Foto J. Mathis, Rottenschwil.
Die Kopfweide wird erst im Alter ökologisch sehr wertvoll, wenn sie aufgrund von Faulstellen oder Astbrüchen verschiedene Baumhöhlen gebildet hat, die vom seltenen Steinkauz, durch Fledermäuse oder andere Tiere gern angenommen werden.
Auch Schmetterlinge, Käfer, Ameisen, Bienen und Vögel fühlen sich in diesem Lebensraum wohl. Eine Weide kann bis 120 Jahre alt werden und ca. 400 verschiedene Insektenarten beherbergen.
WMC, eig. Werk. Urh. Wildfeuer. 2006. GDFL+CC BY2.5
Heute ist das alte Handwerk der Korbflechterei wieder ‘in’. Ruten und Holz sind gefragt, werden doch neben Korbwaren auch Produkte für Zäune, Einfassungen, Befestigungen usw. hergestellt. Auch Tipis und Häuser werden auf Spielplätzen mit gepflanzten Weiden gezogen.
Sogar Land Art Kunstwerke werden mit Weidenästen geflochten, wie das nachfolgende Weidenei zeigt.
Foto: Patrick Hofer, Land Art.
Ich mag diese bizarren Geschöpfe, die mir manchmal mystisch erscheinen. Dann ertappe ich mich dabei, im Baum einen Kobold gesehen zu haben, der eben rechts oben im Loch verschwand.
Ich danke Joe Mathis, dass ich die Fotos verwenden darf. Er fotografierte diese malerische Auenlandschaft bei Rottenschwil im Kanton Aargau.
Ernst
Wissenswertes über Kopfweiden. Der Link :
http://www.naturgruppe-salix.ch/pdfs/info-kopfweiden.pdf
DER ZOOLOGISCHE GARTEN
cjl 2012
Mit der Schule besuchten wir einmal den Zoo. Zuhause erzählte ich begeistert von den Affen, Elefanten und Zebras. „Um viele unbekannte Tiere zu sehen braucht man nicht so weit zu reisen“, brummte meine Großmutter und nahm uns Kinder mit zur mächtigen Weide hinter dem Haus. Zuerst mussten wir unter dem Baum stillsitzen. Bald sahen wir Kohl-, Blau- und Weidenmeisen, die fleißig Läuse in den Ästen zusammen pickten. Plötzlich versuchte ein Sperber, eine der Sammlerinnen zu erhaschen. Doch die Elstern, die oben im Baum ihr Nest mit Jungen hatten, kreischten und verjagten der Raubvogel. Nach einer Weile bemerkten wir einen Steinkauz, welcher auf einem Ast den Tag verbrachte. Am Stamm der Weide zeigte uns die Großmutter die Stellen, an denen ein Rehbock die Rinde abgefegt hatte und Stock-Ausschläge, denen Feldhasen das Laub abgefressen hatten. Wir erkannten nun sogar Löcher, welche die Raupe des Weidenbohrers gefressen hatte. An blühenden Weiden-Kätzchen wies uns Oma auf sieben verschiedene Wildbienen-Arten hin. Dann klopfte sie an den Stamm, worauf eine Haselmaus zwischen den Wurzeln verschwand, eine Fledermaus oben aus einer Höhle flog und aus einem Loch erboste Hornissen ausflogen, die unseren Aufenthalt bei der Weide beendeten. „Hier habt ihr auch einen Zoo“, sagte die Großmutter, „er liegt unmittelbar neben unserem Haus“.
Diesen Geschichte fand ich unter Weidengeschichten im Netz. Ich habe die Sprache aktualisiert und gekürzt. Der Link : http://weidengarten.ch/?page_id=93
Danke für die tollen Infos über die Kopfweide.
LG Mathilda 😊😊
Gern geschehen liebe Mathilda. Geniesse die schöne Zeit. ❤ liche Grüsse.
Ernst 😳
Ich mag sie auch, die alten, knorrigen Weiden. Schöner Beitrag. 🙂
Herzlichen Dank Ariana. Liebe Grüsse Ernst 🙂
It’s true! Nature and wild life are all around us if we trouble to look. I love wickerwork, Ernst. We have some sculptures on a trail not too far from us. Wishing you a good weekend 🙂 🙂
Herzlichen Dank Jo für deine Zeilen, die mich freuen. Wer die Natur gerne hat, der liebt auch Bäume! Ich lebe auch auf dem Land im Grünen. Ich wünsche Dir eine frohe sonnige Woche. Ernst 🙂 😳
un zoo à la maison c’est formidable merci à toi mon ami:)
Salue Marguerite, es freut mich, dass Du auch Freude am Zoo gehabt hast! Ich mag diese Geschichte auch, deshalb zeigte ich sie. Hab eine frohe Woche. Sonnige Grüsse sendet Dir Ernst
🙂 A très bientôt ernst
😀
Kopf- und Augenweide.
Herzliche Grüße
Vielen Dank Arabella, freu… freu…
<3-lich Ernst
Man sieht sie wirklich nicht sehr oft, die Kopfweiden. Aber wenn der Bedarf an Weidenruten heutzutage wieder steigt, wird vielleicht auch wieder mehr Zeit der Pflege und dem Schnitt der Weiden gewidmet. Ich fänd’s schön, wenn auf diese Weise dabei Höhlen (Lebensraum, Unterkünfte) für diverse Tiere erschaffen würde und Nahrungsquellen erhalten blieben.
Sie haben außerdem Charakter, diese knorrigen Stümpfe – samt ihrer frischen Austriebe.
LG Michèle
Herzlichen Dank Michèle für deine Ausführungen. Ich bin mit Dir d’accord, dass möglichst wieder mehr solche Kopfweiden in der Landschaft gepflanzt werden, damit die Anzahl der wertvollen Lebensräume erhöht werden kann. Dazu müsste nicht nur ,die heutige Landwirtschaft umdenken, sondern auch wir Konsumenten.
Geniesse die sonnige Woche, die vor uns liegt.
Liebe Grüsse Ernst
Bei uns hier am Main werden sie regelmäßig gestutzt und gepflegt, wobei ich dann immer wie auch bei den Platanen Herzbluten bekomme, wenn man sie ihrer Äste so drastisch beraubt. Ein schöner Artikel von Dir 🤗mit herzlichem Gruß Karin
Vielen Dank Karin für deine Zeilen, die mich freuen. Ich finde es toll, dass bei euch die Pflege und der Schnitt gemacht wird. Der Schnitt bei den Platanen finde ich auch irgendwie „daneben“, respektive schwer zu verstehen.
Auch Dir einen herzlichen Gruß an den Main. Ernst
Danke & Faszinierend Ernst!
Thank you Cindy 🙂
Danke für deinen schönen Beitrag, lieber Ernst, die Bilder sind auch interessant.
Herzlich
Anna-Lena
Ein herzliches Dankschön zurück in den Norden und ein lieber Gruss zu Dir. Ernst
„lieferte sie doch die Ruten zum Flechten von Korbwaren aller Art.“ und nicht nur dafür, mein Gesäßteil hat es in der Schule auch noch zuspüren bekommen
Tja, Pech gehabt Thomas 😀
Ich habe bei Hamburg auf dem Lande auch mal so eine Reihe Kopfweiden fotografiert, die waren aber noch lange so groß.
Schönes Wochenende in die Schweiz
Vielen Dank Thomas, hab eine sonnige Woche… Ernst
Mystische Gestalten kann man sich beim Anblick dieser Weiden vorstellen. Ich mag Weiden allgemein auch sehr gerne. Bei uns auf der rauhen Alb gibt es die leider kaum.
Danke Ute für deine Zeilen. Ich wünsche Dir sonnige Tage…
Happy Sunday 🙂
Simona, ich wünsche Dir sonnige Tage und Freude 🙂
Eine schöne Geschichte lieber Ernst. Ja, selbst vor der Haustür gibt es viele Tiere zu entdecken. Man muss nur mal still sein und beobachten. Der Eintritt kostet nichts 🙂
Liebe Grüße von Kerstin.
Schön, dass Du den Kopfweiden mit Deinem Beitrag ein kleines Denkmal setzt, Ernst. Für mich gehören sie auch in meine Heimat hier im Norden. Man sieht sie hier noch recht häufig, leider ebenso häufig auch ungepflegt.
Bei meinem Großvater gehörte das Flechten von Körben mit zur Arbeit auf seinem Bauernhof. Ich fand es als Kind immer sehr faszinierend, wie aus einfachen Weidenruten verschiedene Körbe und Kiepen entstehen konnten.
Liebe Grüße von der Silberdistel, der Text und Bilder sehr gefallen haben
Vielen herzlichen Dank für deine Zeilen. Leider sind sie bei uns sehr selten, weil unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft immer mehr Bäume ‚abräumt‘, ohne sich die langfristigen Folgen zu überlegen. Geld regiert die Wirtschaft. Liebe Grüsse Ernst
Deine liebevolle Zusammenstellung über die Weide hat mir Freude gemacht zu lesen. Die Fotos runden deinen Eintrag wieder einmal gut ab..
Es liegt im Trend das alte Wissen um so manches „Handwerk“ wieder aufleben zu lassen. Ich bin erstaunt, wie es jetzt in moderner Form wieder erwacht.
Ich liebe es, mich mit „Occhi“ zu beschäftigen – eine uralte filigrane Handarbeit, die mit nur einer sehr langen Nadel hergestellt wird.
In modernisierter Form stellt man heute damit schönen modernen Schmuck her. Meine Tochter und meine Enkelin liebe diesen Schmuck und ich liebe ihn herzustellen, weil ich bei dieser Arbeit in Ruhe meine Gedanken schweifen lassen kann.
Wusstest Du, dass man aus Brennesseln ein sehr haltbares Gewebe, ähnlich wie Baumwolle herstellen kann? Mich fasziniert das und ich wundere mich, dass es so wenig hergestellt wird.
Einen lieben Morgengruß sendet Dir Barbara
Herzlichen Dank Barbara für deine interessanten Zeilen. Occhi, davon habe ich noch nie gehört. Ich finde es schön, dass Du dieses Kunsthandwerk machst und dabei ausspannen kannst. Bei mir ist es die vielfältige Gartenarbeit, die ich so mag, weil ich im Garten abschalten und dabei meinen Kopf lüften kann.
Mit Brennesseln haben wir früher Jauche hergestellt, die wir den Pflanzen im Garten als biologisches Düngemittel verabreichten. Die Brennessel ist ja auch ein altes Heilkraut und die Fasern wurden seit jeher als Textilien verwendet. Die Baumwolle verdrängte sie schliesslich. Man nannte sie auch ‚Leinen der armen Leute‘.
Ich wünsche Dir ein sonniges Wochenende und sende einen lieben Gruss. Ernst
Lieber Ernst,
da sehe ich nun so oft unterwegs die Kopfweiden an den Bachläufen oder Entwässerungsgräben hier, wenn ich mal wieder vor den Toren von Hamburg mit dem Rad unterwegs bin. Und jedesmal bin ich fasziniert, wenn sie so in Reih und Glied einen Weg säumen – egal zu welcher Jahreszeit.. Aber die Tierwelt, die sie beherbergen habe ich noch nie beobachtet. Vielen Dank für die Anregung, die Du mir mit Deinem Artikel und auch mit der Geschichte über den „Weiden-Zoo“ gegeben hast.
Der Sommer liegt ja noch vor uns und ich werde sicher Gelegenheit haben (und sie hoffentlich auch nutzen) die Fauna zu beobachten. Heute scheint hier die Sonne und ich bin in Gedanken schon unterwegs…
Ein lieber Gruß geht in die Schweiz
Ich wünsche Euch alles Gute und viele frohe Tage
Angelika
Vielen herzlichen Dank Angelika für deine lieben Zeilen. Radfahren ist was Schönes und bietet Gelegenheit, mal in der Natur abseits der hektischen Strassen einen Halt zu machen und die Fauna zu beobachten. In diesem Sinne wünsche ich Dir einen herrlichen Sommer.
Ein lieber Gruss nach Hamburg. Ernst
Hallo lieber Ernst, auch bei uns auf einer Sanddüne befindet sich eine Kopfweide, die einem Mehrfamilienhaus gleicht von den Bewohnern her. Regelmäßig nisten dort Waldkauze und die heimische Welt der Singvögel und vieler Art von Insekten.Da sich mein Garten dieser Sanddüne anschließt, ist es eine große Freude, dem zuzusehen.
Ein herrliches angenehmes und sonniges Wochenende wünscht Dir
Monika
Herzlichen Dank Monika für deine Erzählung. Weisst Du, wie glücklich Du dich schätzen kannst, Waldkäuze beobachten zu können. Gell, Fauna und Flora machen viel Freude. Die Sonne scheint endlos von früh bis spät, zwischen 21.30 und 22.00 Uhr gebe ich im neuen Hochbeet-Garten Wasser, kann dabei Fledermäuse beobachten, die pfeilschnell über den Garten ziehen.und wehre viele Junikäfer ab, die dieses Jahr massenhaft fliegen. So macht Sommer Spass und tut dem Gemüt gut.
Ich wünsche dir eine sonnige heisse Woche. Ernst
c’est magnifique la nature merci ernst:)
Merci mon Amour 😉