Kennt ihr die Geschichte von Ernesto Nostrano?



Nicht? Dann will ich sie euch erzählen. Ernesto war sehr jung, vife und klein. Aber sein langweiliges Leben im dunklen Hochbeet gefiel ihm gar nicht.

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Er wollte heraus und die Welt sehen. Vor ihm schien jeweils die Sonne ins Hochbeet; es musste also eine Öffnung geben. Doch wie komm ich dorthin, fragte er sich und überlegte?

z Hochbeet Öffnung

Schnell war ihm klar. Es gab nur eine Möglichkeit, er musste zur Öffnung hin wachsen. Er begann, mehr zu trinken und zu essen. Sechs Tage später hatte er es geschafft!

z Moritz hats geschafft

Ernesto hatte den Schlitz erreicht und sah nicht nur Gurken- Randen- und Zucchetti Blätter über sich, nein, draussen leuchteten ihm sogar gelbe Sonnenhüte entgegen.

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Neugierig wie er war, wollte er mehr, trank und wuchs weiter. Doch nun brannte ihm plötzlich die Sonne erbarmungslos ins Gesicht und er bekam einen Sonnenbrand.

z Moritz sieht in den Garten

Er wollte sich wieder ins schattige Hochbeet zurückziehen, doch es ging weder zurück noch vor! Er sass fest und wimmerte; da habe ich nun den Salat, wäre ich doch nur im schützenden Hochbeet geblieben.

z P1070529

Da kam zufällig der Gärtner vorbei und wunderte sich, als er den im Spalt eingeklemmten grünweissen Ernesto Nostrano sah. Er befreite ihn vorsichtig aus seiner misslichen Lage.

Vielleicht kann ich die Gurke ja im Mischsalat verwenden, wenn sie noch einwandfrei ist, dachte der Gärtner auf dem Weg nach Hause. 

Text und Fotos: Ernst Blumenstein

Ich grüsse euch an diesem regnerischen Tag. Ernst

 Und die Moral von der Geschichte?
Man könnte sagen allzu viel Sonne ist ungesund oder jedes Ding hat zwei Seiten. Treffender wäre wohl: Wie man sich bettet, so liegt man.

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50 Antworten zu Kennt ihr die Geschichte von Ernesto Nostrano?

  1. einfachtilda schreibt:

    Gefüllt schmeckt die Gurke auch, oder als Gemüse.
    Eine nette Story 😀
    LG Mathilda

  2. hanneweb schreibt:

    Das kleine Missgeschick des armen Ernestos hast du hier ganz herrlich und liebevoll in eine kleine Geschichte gepackt, lieber Ernst und toll im Bild festgehalten. Oder war es umgekehrt… *grübel*
    Sehr schöner Beitrag, ich mag den Gurkensalat übrigens am liebsten mit frischem Dill und Rahm. 😀
    Liebe Grüße von Hanne

  3. Anna-Lena schreibt:

    Ach, wie herrlich beschrieben!!! Nimmst du auch Zucchinis in Pflege, die in meinem Gewächshaus so gar nicht wollen? Schweizer Luft soll da helfen 😉 .

    Vergnügte Grüße
    Anna-Lena

    • ernstblumenstein schreibt:

      Ja liebe Anna-Lena, nur her damit. Sie kriegt bei mir Platz in einer Hochbeet-Ecke, wird sich sicher wohl fühlen und Früchte tragen. Nur musst Du diese jeweils selber abholen. :mrgreen:
      Könnte das Gewächshaus das Problem sein, fragt sich der Schweizer Gärtner, der noch nie bei dir oben gegärtnert hat und die Verhältnisse nicht kennt. Bei uns brauchen sie kein Gewächshaus, nur regelmässig Wasser.
      Übrigens heissen die Zucchinis in der Schweiz Zucchettis. Heuer ernte ich die Gelben, ich finde sie ist etwas feiner als die Grünen.
      Ich drück Dir die Daumen und sende Dir einen frohen Gruss. Ernst

      Übrigens: Ich hätte im Moment Endivien- und Friséesalat gratis abzugeben.

      • Anna-Lena schreibt:

        Danke für dein Angebot, lieber Ernst.
        Ein Nachbar hat gerade Zucchinis im Überfluss und versorgt uns gut damit. Er meinte tatsächlich, im Gewächshaus werden sie nichts, ich denke, die Tomaten verteidigen zu sehr ihr Revier dort.

        Ich würde den Salat so gern abholen kommen, aber zeitlich ist das nicht so einfach.

        Herzliche Grüße auch dir! ❤

      • ernstblumenstein schreibt:

        Na, dann ist es bei euch auch wie überall. Jedes Jahr habe ich plötzlich viel zu viel zum Ernten, obwohl ich doch die Setzlinge immer gestaffelt (ca. 2-3 Wochen) pflanze in der Meinung, ich könne sie dann ebenso ernten. Diese Logik ist falsch. 🙄 Doch die Nachbarn sind dankbare Abnehmer. ❤ liche Grüsse. Ernst

  4. Karin schreibt:

    Ich kann ihn ja so gut verstehen, Climbing Ernesto,the Conqueror, ich tue ja auch alles, um an die Sonne zu kommen und scheue weder Sonnenbrand noch Runzeln -:))) Aber der hübsche Kerl tut mir schon wieder leid, jetzt muß er auch noch sein Leben lassen für einen Salat! Hast Du ihn denn schon gepflückt oder nur befreit?
    Zumindest wir der stolz darauf sein, daß Du ihm hier ein Denkmal gesetzt hast und er hier verewigt ist -:)))
    Lieber Gruß an den Gärtner aus Leidenschaft und Liebe, Karin

    • ernstblumenstein schreibt:

      Herzlichen Dank sagt der Gärtner, der beim Lesen deiner Zeilen schmunzeln und lächeln muss. Verwöhnt, wie der Gärtner ob der grossen Gurkenernte nun mal ist, hat der den „Halbalbino“ einfach noch ein paar Tage seinem Schicksal überlassen. Gestern nun warf ich Ernesto in Nachbars Gehege, wo sich die Hühner über den köstlichen Leckerbissen freuten.
      Ein lieber Gruss aufs Dach und pass bei diesem Hochsommerwetter auf Sonnenbrand und Runzeln auf! Ernst schmunzelnd…

  5. Werner Kastens schreibt:

    Unerwartetes Heldentum: er opfert sich für die Menschheit.

  6. ute42 schreibt:

    Tja, lieber Ernesto, so ist es, wenn man zu neugierig ist 🙂 Was für eine nette Geschichte.

  7. afrikafrau schreibt:

    dein Garten bietet reichlich Anreize für tausend Geschichten, erzähle…erzähle….. wir lesen gerne

  8. Clanmother schreibt:

    Was für eine schöne Gurke. Ihr Gartensalat wird köstlich sein.

  9. Armer Ernesto! Am Montag habe ich eine einheimische Gurke von 28 cm gesammelt. Ich dachte daran, es als Samen zu behalten, da normalerweise die inneren Samen hart werden, aber dann wollte ich etwas Leichtes zum Mittagessen. Einmal lang geschnitten, wurde mir klar, dass die Samen nicht entfernt werden mussten, weil sie noch weich waren!
    Du wisst es nicht, wie lecker, und es war genug für zwei Mittagessen…
    Umarmung 🙂 c

  10. ernstblumenstein schreibt:

    Nein, Ernesto ist es gut gegangen! Er durfte noch einige Tage leben und starb nachher an Altersschwäche.
    Wir Essen Gurken und Zucchinis (gelbe) immer mit den Kernen, wenn sie weich sind, weil darin auch Vitamine und Ballaststoffe enthalten sind. Deshalb müssen wir keine teuren Kerne aus dem Reformhaus kaufen.
    Wir trocknen und rösten auch die Kerne von Kürbissen und Sonnenblumen, die wir dann in der Küche verwenden. Ich wünsche Dir eine frohe Sommerzeit und sende einen lieben Gruss und eine leise Umarmung. Ernst

  11. ladyfromhamburg schreibt:

    Welch keckes Bürschlein! 🙂 So viel Platz – und dann lockt der Spalt mit der Aussicht …
    Eine sehr schöne (toll bebilderte) Geschichte deiner extrem vorwitzigen Gurke, Ernst! ^^

    Wer einmal sich im Schlitz verklemmte,
    der weiß, wie’s die Bewegung hemmte.
    Verbrennt die Sonn‘ dazu den Rücken,
    so hat der neue Platz wohl Tücken.

    Vielleicht heftest du nächstes Mal an die Innenwand des Hochbeets ein Foto deiner prächtigen Sonnenhüte. Bevor so ein Ernesto II sich zum Hinausschauen wieder in Position bringt … ^^

    Lieber Gruß aus dem Norden!
    Michèle

    • ernstblumenstein schreibt:

      Dein lustiger Kommentar hat mich gefreut und dein treffendes Gedicht mich schmunzeln lassen, hab vielen Dank Michèle.
      Ich habe Ernesto die fidele Gurke erst entdeckt, als ich einmal auf jener Hochbeet-Seite etwas nachschaute. Ja, sie hat mir so gut gefallen, dass ich einfach eine kleine Geschichte schreiben musste.
      Besten Dank auch für deinen Rat, ich werde ihn im nächsten Jahr befolgen. Ein lieber Gruss nach Hamburg sendet dir Ernst ^^

  12. monisertel schreibt:

    Lieber Ernst,
    eine herrliche Geschichte!
    Man sieht daran, es geht nicht ohne eine pflegende und schützende Hand, die hilft, wenn Hilfe not tut!
    Hab einen feinen Wochenstart,
    liebe Grüße
    moni

  13. Monica schreibt:

    Das ist ein ganz schöner Blog. Gratuliere Ernst!
    Lg Monica

  14. cher Ernst merci tu ne t’occupe pas juste du jardin non! tu écris aussi superbe 🙂

  15. netreisetagebuch schreibt:

    Sehr putzig deine Geschichte. Ich musste beim Lesen schmunzeln 🙂
    LG Annette

  16. wholelottarosie schreibt:

    Huch….der wißbegierige Ernesto hat zu spät gemerkt, wohin Neugier führen kann!
    So kanns gehen, wenn der Forschungstrieb überhand nimmt….
    Nun, bei den Hühnern war dann bestimmt die Freude groß und ich bin sicher, sie haben sich mit einem Ei bedankt.
    Ein Tauschgeschäft sozusagen 🙂
    Sommergrüße aus dem Nieselregen von Rosie

  17. Traudi schreibt:

    So, jetzt habe ich Ernesto auch kennengelernt. Ein neugieriger Bursche. 🙂
    Schön erzählt hast du die Geschichte, lieber Ernst.
    Schöne Grüße aus dem Schwabenländle
    Traudi

  18. Brigitte schreibt:

    oh jee, an Gugommer….das ist ein urschwäbisches Wort und ist eine Gurke…ond so kanns ganga, wenn mr ällaweil was anderes will, und dann isch’s uff oimal z’spät und man möchte wieder zum Anfang zurück. Tja Ernesto, deine Geschichte mag ich und mein Schmunzeln auch.
    Liebste Grüße an dich Ernst aus’m Schwobakessel von Schtuegert…lachhht zu dir!

    • ernstblumenstein schreibt:

      Joh ech känne d Gugummere au em schwizerdütsche Sprochgebruch. Ech freue me, dass ech Dir met em ‚Ernesto‘ es Schmunzle ha chönne entlocke.
      En ganz liebe Gruess us em Aargau zrugg nach Stuttgart schickt dr de Ernst,
      de überleit ond überleit, wer Du chönntisch si.

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