SEIN und VERGEHEN


Neben unserem Haus führt ein Schulweg vorbei, an dem fünf grosse Apfelbäume mit alten Sorten stehen. Das Fallobst wird jeweils im Herbst aufgelesen und zu Süßmost gepresst.

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Die Bäume waren schon da, als wir hier 1983 zugezogen sind.
Doch wie alt sind sie wirklich?

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Wurden sie gepflanzt, als Thor Heyerdahl von Peru mit der KON TIKI über den Pazifik segelte und damit bewies, dass die Besiedlung Polynesiens von Südamerika her mit einem primitiven Balsafloss möglich war?

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Oder als in Europa der zweite Weltkrieg tobte? Hatte da die Gemeinde nicht Wichtigeres zu tun als Bäume zu pflanzen?

Oder wurden die Bäume sogar schon zur Zeit des spanischen Bürgerkrieges gesetzt? Fragen über Fragen.

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Am Ende des letzten Jahres ist der Schwächste nach einem Sturm umgefallen.

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Da lag dieses Mahnmal der Zeit einige Wochen in der Wiese, bevor es von den Bauamt Leuten zersägt, zerhackt und abtransportiert wurde.

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Dieser Stammteil ziert seither den Platz vor dem Haus. Er erinnert mich ans SEIN und VERGEHEN.

Ernst

PS: Die Messung des Stamm-Umfanges in der vorgeschriebenen Höhe ergab ein ungefähres Alter von 75 bis 81 Jahren. Es könnte also durchaus sein, dass die Bäume etwa gleich alt wie ich sind.

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29 Antworten zu SEIN und VERGEHEN

  1. le printemps sera là bientôt et,tu vas devoir t’occuper de ton cher jardin 🙂 je n’arrivais plus à venir te voir…beau dimanche

  2. Silberdistel schreibt:

    Schon sehr interessant, lieber Ernst, Dein Ausflug in die Geschichte – inspiriert durch die alten Apfelbäume. Ich frage mich auch oft, was so ein Baum im Laufe seines Lebens alles erlebt haben mag. Manche Bäume könnten bestimmt spannende Geschichten erzählen.
    Einen lieben Sonntagsgruß von der Silberdistel

    • ernstblumenstein schreibt:

      Ja, es gibt noch interessantere und ältere Bäume, die mehrere Jahrhunderte alt sind und deren Geschichten sicher viel interessanter sind als meine. Trotzdem, dieses Ereignis in meiner unmittelbaren Nähe war für mich nicht alltäglich. Liebe Grüsse in den Norden von Ernst.

      • Silberdistel schreibt:

        Ja, ich habe ja bei mir schon öfter von den Ivenacker Eichen hier in meiner Nähe berichtet. Die haben natürlich wesentlich mehr Jahre, ja sogar Jahrhunderte, auf dem „Buckel“. Aber dennoch finde ich Deine Überlegungen sehr interessant.
        LG von der Silberdistel

      • ernstblumenstein schreibt:

        Ja, ich erinnere mich noch gut an deine Beiträge über die Ivenacker Eichen. Alte Bäume faszinieren mich seit jeher sehr.
        Liebe Grüsse in den Norden von Ernst.

  3. Anna-Lena schreibt:

    Auch der stärkste Baum kann mal umfallen, lieber Ernst, wie auch der Mensch.
    In unserem nahen Wald liegen so viele umgestürzten Bäume, von Stürmen umgeschubst oder aufgrund der Trockenheit der vergangenen Jahre haltlos geworden.
    Mir kommt der ganze Wald wie ein Mahnmal vor … 😦 .
    Sei herzlich gegrüßt,
    Anna-Lena

  4. Edith schreibt:

    Wenn Bäume erzählen könnten, ja, manches geben sie preis, doch alle Erlebnisse behalten sie für sich. Vielleicht gerade deshalb, dass einer daher kommt, so einer wie du, und die Geschichte nach Antworten aufrollt….
    Lieber Ernst, ich wünsche dir von den anderen Apfelbäumen eine richtig gute Ernte in diesem Jahr. Doch erst einmal darfst du dich an den Blüten, den Insekten darin erfreuen…
    Herzlichst, Edith

    • ernstblumenstein schreibt:

      Vielen Dank liebe Edith für deine Zeilen. Ja, der Sturz dieses Baumes hat mich etwas beschäftigt und allgemeine Gedanken über die heutige und vergangene Zeit ausgelöst.
      Doch jetzt freuen wir uns voll und ganz am Frühling. Das auflesen und pressen des Fallobstes überlasse ich gerne den jüngeren Leuten, die dafür die notwendige Zeit aufbringen können, lächeln.

  5. quersatzein schreibt:

    Es ist sehr spannend, das Alter dieser Obstbäume zu schätzen.
    Ich hoffe, die übrig gebliebenen dürfen noch eine längere Zeit stehen bleiben und die Menschen – wie dich – erfreuen, die ein Faible dafür haben.
    Lieben Gruss zum Wochenbeginn,
    Brigitte

    • ernstblumenstein schreibt:

      Vielen Dank Brigitte für deinen Kommentar, der mich freut und den ich sehr schätze. Ja, ich mag die verbleibenden Bäume, obwohl ihre Zukunft auf Grund von Pilzkrankheiten ganz ungewiss ist. Ich hoffe, sie dürfen noch bleiben.
      Ich sende dir herzliche Grüsse. Heb’s guet. Ernst

  6. hanneweb schreibt:

    Tut immer wieder bissl weh, wenn so alte Obstbäume dem Unwetter zum Opfer fallen und gefällt werden müssen! Aber auch das ist Natur und der Titel des Beitrags passt sehr gut zu den Bildern sowie Bericht, lieber Ernst!
    Liebe Grüße und komm gut in die Woche 🍀🌼

  7. tanjabrittonwriter schreibt:

    Das erinnert mich an Alexandras Lied „Mein Freund der Baum“. Es ist immer traurig, wenn ein Baum stirbt, und immer erstaunlich sich vorzustellen, was er alles erlebt haben mag, wie Du das auch getan hast.
    Bäume sind ganz wunderbare Lebewesen und wir schätzen und schützen sie nicht genug.

  8. Purtroppo la Natura ed i suoi elementi non risparmiano neppure alberi centenari. A Locarno, durante una forte tempesta di un paio d’anni fa, nel Bosco Isolino in centro città sono stati sradicati alberi immensi! Avevo fatto diverse foto, molti dei quali il loro diametro oltrepassava la mia altezza (162cm). Forse il cambiamento climatico? Non sono un’esperta ma in verità, che io ricordi, in tutti i decenni passati in Ticino non ho mai vissuto nulla di simile.
    Un abbraccione :-)c

  9. ernstblumenstein schreibt:

    Vielen Dank für deine interessanten Informationen. Der fatale Sturm, der die Bäume von Bosco Isolino fällte, ist sicher auf den Klimawandel zurückzuführen.
    Wir haben eine berühmten alten Baum im Kanton Aargau, die Linde von Linn. Ich habe in einem Blog über sie berichtet. Wenn es dich interessiert: https://ernstblumenstein.wordpress.com/2017/01/28/die-linde-von-linn-ag-tilia-platyphyllos/
    Ich wünsche dir eine feine Zeit. Heb’s guet.
    Un abbraccione Ernst

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